...Jesus, der von den Toten auferstanden ist.
Ja, da scheiden sich die Geister. Die Auferstehung Jesu von den Toten ist ein, wenn nicht der
große Knackpunkt unseres christlichen Glaubens. Christ sein, ohne zu
glauben, dass Jesus von Nazareth, der am Karfreitag so qualvoll am Kreuz
gestorben ist, nach nur drei Tagen im Grab von den Toten auferstanden
ist, geht eigentlich gar nicht. Und doch übersteigt gerade dies beinahe
jeden menschlichen Verstand. Es scheint so ungeheuerlich, dass alle
möglichen fantastischen Spekulationen - Scheintod ist da noch fast das
Harmloseste - für die säkulare Gesellschaft plausibler klingen als die
schlichte Wahrheit. Ja, die Auferstehung von den Toten scheint so
unmöglich, scheint eine solche Überforderung jeglicher Naturgesetze zu
sein, dass jede Überlegung der technischen Machbarkeit sinnlos
scheint.Und da die Menschen heute gewohnt sind, Dinge nach ihrer
technischen Machbarkeit zu beurteilen, wird alles, was nicht machbar
scheint, als nicht wahr abqualifiziert.Doch beginnt gerade hier das Große, das Wunderbare, denn solange man etwas erklären kann, kann man es auch beherrschen. Die Herausforderung des Wunderbaren ist wie ein Sprung im Dunklen von einer hohen Klippe, wo man erst danach das Licht sieht, wie es Astrid Lindgren in der Schlußszene der "Brüder Löwenherz" eindrucksvoll beschreibt. Ich brauche also den Mut, zuzulassen, dass es etwas geben kann, das unsere Vorstellungskraft übersteigt. Denn wie sagte noch der Engel zur Muttergottes so schön: "für Gott ist nichts unmöglich." (Lk 1, 37)
Diesen Mut, mich dieser Herausforderung jeden Tag zu stellen, den brauche ich jeden Tag, wenn ich die Tür zum eigentlichen Glauben aufmachen und sehen will, was für Schätze da noch zu entdecken sind.